26. Mai 2019

Europawahl! Werde in aller Frühe zum Wahllokal tapsen und mein Kreuz setzen, anschließend gemütlich frühstücken und mich dann dem Hund widmen. Chelito macht mir seit ein paar Tagen etwas Sorgen. Am Freitag schaffte er es kaum noch die Treppe hoch, immer wieder rutschte er mit den Hinterläufen ab und hatte Mühe, sie nachzuziehen. Ab und zu humpelt er auch. Wenn er sitzt, zittert manchmal der linke Oberschenkel. Die Kniegelenke scheinen in Ordnung zu sein. Er freut sich abends auch über seine Beinmassage, die er seit zwei Jahren regelmäßig von mir bekommt. Sein Appetit ist gesund, und abgesehen von der Schwerhörigkeit ist er ansonsten gut beisammen. Ich wünschte, ich könnte dasselbe über Bootsmann sagen. Der Tumor in seiner Nase wächst und wächst, so dass er mittlerweile massive Probleme mit der Atmung hat. Er wird übermorgen 13 Jahre alt. Wir fürchten, dass es sein letzter Geburtstag sein wird. Es ist schlimm, Abschied nehmen zu müssen. Natürlich wissen wir das, wenn wir uns ein Haustier anschaffen. Es ist unser Leben im Zeitraffer. Wir bekommen sie in der Regel als Babys, irgendwann sind sie mit uns auf Augenhöhe, und schließlich verlassen sie uns nach 14, 15, 16 Jahren als unsere Urgroßeltern.

Wo fange ich an? Musik! Mit ihrem Auftritt beim ESC hat Madonna weder sich noch den Zuschauern einen Gefallen getan, er war unprofessionell und respektlos — sich selbst und den Zuschauern gegenüber. Schon im Interview vorher wirkte sie desolat und wirr, als wüsste sie nicht, wo sie sei und was sie dort solle. Der Aufschrei hinterher war groß. Johannes Kram und Björn Casapietra verteidigten die Ex-Ikone beherzt, aber wenig überzeugend. Ich möchte in das allgemeine bashing nicht einstimmen, aber Camillie Paglia zitieren: »Die Madonna der achtziger Jahre würde sich für die Madonna von heute schämen.« — Valentin Stuff brachte dieser Tage sein erstes Album heraus. Will Young hat gerade zwei Songs veröffentlicht — »My Love« und »All the Songs« —, auf denen er klingt wie der Erbe von Jimmy Somerville. Alles guter Stoff für die Ohren und richtig sommerlich. À propos Sommer: Habe mir inzwischen einen Reiseführer mit Stadtplan besorgt. Ich wohne in der Rue Klein, von dort aus ist es ein Fußweg von etwa einer halben Stunde bis zu meinem Arbeitsplatz. Schätzungsweise werde ich in zwei Wochen 70 Stunden arbeiten, so dass ich noch mehr als genug Zeit haben werde, die Stadt zu erkunden. Was das Auswandern angeht, so liebäugele ich noch mit ein paar anderen Städten: Lüttich, Brüssel, Lyon, Nancy oder Toulouse. Über das Verzeichnis deutscher Kindergärten im Ausland bekomme ich auch immer wieder Jobangebote aus England, Spanien, Italien oder Namibia zugeschickt. Mir schwirrt schon der Kopf, ständig bin ich am abwägen, durchchecken, nachgrübeln. Zunächst ist Strasbourg bzw. Straßburg an der Reihe. Dann beginnt das vierte Semester mit Grundschul-Praktikum, im fünften Semester schreibe ich meine Facharbeit, im sechsten warten die Abschluss-Prüfungen. Ich habe das mulmige Gefühl, dass jetzt alles ganz schnell geht. Die letzten anderthalb Jahre waren gefühlt auch nicht viel mehr als ein Blinzeln.
Das dritte Semester stand ganz im Zeichen der HzE. Nach dem Kinderdorf haben wir nun eine Förderschule in Mitte und ein Wohnprojekt für autistische Jugendliche besucht. Michael Bönte hielt einen umfassenden Vortrag über die Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Es ist beeindruckend, was die Fachkräfte im HzE-Bereich leisten! Ich weiß nicht, ob ich mir das dauerhaft zutraute. — Neben unseren zwei Außenterminen trainierten wir für das Volleyball-Turnier, hatten Musik und Kunst und schrieben eine weitere Klausur. Noch zwei Tage Schule, dann kann ich endlich wieder in die Kita. Sieben Tage hintereinander mit meiner Klasse, das ist schwer zu verdauen und ungemein kraftraubend. Das Gefeilsche um Noten, wo es nichts zu feilschen gibt, das Gemecker und Gezeter, das Tuscheln, das Augenverdrehen, die Niveaulosigkeit einiger. (In Sachen Sozialkompetenz ist das Gros unserer Kita-Kinder weiter!)

Bin schreibfaul heute. Hatte ursprünglich noch etwas zu dem YouTube-Video von Rezo über die CDU schreiben wollen und über »Die potente Frau« von Svenja Flaßpöhler. Aber das lasse ich einfach. Zum Abschluss des Eintrags noch zwei empfehlenswerte Filme. Ian und ich haben am Dienstag »Greta« (Regie: Neil Jordan) gesehen. Ein wendungsreich-schockierender Thriller mit einer starken Frauenfigur im Mittelpunkt. Isabelle Huppert hauchte ihr in gewohnter Manier eisiges Leben ein und war wirklich furchterregend. Ich mochte die Filme von Neil Jordan immer, ob »The Company of Wolves« (1984), »Ondine« (2009), »Interview with the Vampire: The Vampire Chronicles« (1994) oder The Crying Game. »Greta« ist in einer beinahe Hitchcock’schen Weise altmodisch und ein sehr aufs Private fokussierter Spannungsfilm. Mir gefiel der einfache, stringente Aufbau, die leise Atmosphäre, das Überraschungsmoment. Alles funktioniert hier mit der Präzision eines Uhrwerks. Die guten Dialoge tragen eindeutig Jordans ungeschönte Handschrift. Ich kann das DVD-Release im Frühherbst kaum erwarten. Ein zweiter Film der vergangenen Woche war »Crazy Right« (Regie: Ian Stewart Fowler). Ich hatte den Regisseur via Facebook kennen gelernt, wir haben uns ausgetauscht und unsere Filme miteinander geteilt. »Crazy Right« hat eine ansprechende Bildsprache, ausgeklügelt-schöne Kamerafahrten und besticht durch seine ausgewaschenen, bleichen Farben. Auch der Hauptdarsteller Patrick D. Green ist beeindruckend. Durch die kokette Musikauswahl kriecht ein komisches Moment ins Gefüge, das insgesamt wohl ein Thriller sein möchte, sein Ziel aber nicht erreicht. Ein faszinierender Film, ja, aber mit fahlem Beigeschmack.
So, und jetzt geht alle schön wählen! Auf bald,

André

18. Mai 2019

Das Filmfestival in Mexiko wird aus Kostengründen dieses Jahr nicht stattfinden. Die Veranstalter teilten uns das ziemlich geknickt via E-Mail mit. Dafür hat Les Fantômes jetzt spanische Untertitel. Vielleicht hilft uns das in Zukunft. Das Festival in Brasilien findet wie geplant statt, und vorige Woche erhielten wir Zusagen aus Palermo und Shanghai, aber insgesamt rollt der Karren eher gemächlich. Wir sind dabei, den Gedanken, irgendwann einen Verleih zu finden, der unseren Film vertreiben möchte, zu begraben. Selbst die (erfolgreichen) hinter uns liegenden Festivals in England, USA und Rumänien — in Cluj-Napoca war Les Fantômes immerhin als Bester Film nominiert — ändern daran nichts. Unlängst sah ich einen Beitrag über Independent-Filme. Dank des immer preiswerter werdenden Equipments ist es immer noch ohne große Probleme möglich, Filme kostengünstig zu produzieren. Das Problem liegt darin, die Filme ans Publikum zu bringen. Obwohl es tausende Festivals weltweit gibt — besonders für Animations- und Kurzfilme ist der Markt groß —, ist es schier unmöglich geworden, sich irgendwo zu platzieren, also angenommen zu werden. Ian hat die letzten »Ein Liebhaber für drei«-Drehtage für den August angesetzt. Damit hat sich der Dreh auf ein ganzes Jahr ausgedehnt. Die Kosten sind regelrecht explodiert, obwohl wir alle für lau gearbeitet haben. Dann wird alles geschnitten und bearbeitet, die Musik wird komponiert und eingespielt, einige Szenen müssen nachsynchronisiert werden, anschließend kommen Feinschnitt, Tonabmischung und Farbkorrektur. Mit anderen Worten: Vor dem Jahreswechsel wird der Film nicht fertig sein. Dieses Projekt fraß Ian dann gut und gerne drei Jahre Lebenszeit. (Den finanziellen Aspekt erwähne ich gar nicht erst.) Die Angst, dass »Ein Liebhaber für drei« ins Leere laufen könnte, ist wie ein Dolchstoß für die Motivation. In rührender Naivität hatte ich früher immer geglaubt, dass Qualität sich grundsätzlich immer durchsetzt und ein guter Film (ein gutes Buch, ein gutes Album usw.) irgendwann unweigerlich sein Publikum findet. Dem ist nicht so. Es kostet viel Zeit und Mühe, ein Publikum zu generieren. Viele Festivals erheben ob der Fülle an eingesandten Filmen eine Einreichgebühr (submission fee) zwischen 100 und 300 Euro. Die Zahlung ermöglicht, dass die Mitarbeiter den Film zumindest sichten und in Erwägung ziehen. Dass der Film dann auch tatsächlich ins Programm aufgenommen wird, ist nicht garantiert. Viele Filmemacher, gerade die jüngeren, haben all ihr Geld in die Herstellung des Films investiert und haben anschließend gar nicht mehr die Möglichkeit, tausende von Euros für die Festival-Einreichungen bereitzustellen. Wie’s aussieht, gehört die kulturelle Zukunft jenen, die finanziell unabhängig (independently wealthy) und nicht darauf angewiesen sind, von ihrer Kunst zu leben.

Gestern war der Internationale Tag gegen Homo-, Trans- und Biphobie. Ich finde es peinlich und auch irgendwie bekloppt, dass es den geben muss. Das gilt ebenso für den Internationalen Tag gegen Rassismus (21. März). Rassismus und Homophobie, das schrieb ich bereits vor gut zehn Jahren, sind vom Prinzip her dasselbe. Ein Mensch kann seine Hautfarbe und seine Sexualität nicht ändern. Wie man jemanden aufgrund dessen abwerten kann, werde ich bei aller Empathie wohl nie ganz nachvollziehen können. Dass ich diesen Tag überhaupt erwähne, liegt an der Geschichte von Kevin, die gestern die Runde machte und mir den Hals zuschnürte. Kevin ist heute 32 Jahre alt, schwul und wohnt in Champigny-sur-Marne. In der Nacht vom 4. zum 5. März 2018 wurde er in Drancy in einen Hinterhalt gelockt und von drei Jugendlichen — sie waren 15, 17 und 18 Jahre alt! — beinahe getötet. Sie traten ihm gegen den Kopf und stachen auf ihn ein. Die Alarmanlage seines Wagens rettete ihm das Leben. Ein Stich durchbohrte seine Lunge. Seine Atmung wird für immer eingeschränkt bleiben. Körperliche Aktivitäten sind nicht mehr möglich, nur langsame Spaziergänge. Selbst ein normales Gespräch lässt ihn innerhalb weniger Minuten aus der Puste kommen. Gelockt hatte man ihn über ein Datingportal. Aber man muss nicht nach Frankreich schauen, die Kriminalstatistiken aus dem oh so weltoffenen, toleranten Berlin sind alarmierend. Wer sich offen zeigt, wird in einigen Bezirken zur Zielscheibe. 2017 und 2018 allein kamen 245 homo- oder transphobe Übergriffe zur Anzeige. Die Dunkelziffer dürfte ungefähr dreimal so hoch sein. (Maneo benennt für das Jahr 2017 allein eine Zahl von 324 Übergriffen, Tendenz steigend.) Meine Haltung kennt Ihr ja. Ich habe mich nie klar definiert oder in eine Schublade gesteckt. Einfach, weil es mir darin zu eng wäre und ich mein Leben nicht durch ein albernes Etikett einschränken möchte. Aber die beiden Langzeit-Beziehungen in meinem Leben habe ich mit Männern geführt, und insofern geht mich das auch persönlich etwas an. Menschenrechte sind Menschenrechte. Gelten für jeden. Und das mit dem Artikel 1 des Grundgesetzes ist auch eine prima Sache. WÜRDE sollte mehr als ein schönes Wort sein und im täglichen Umgang gelebt werden. Unterm Strich ist der Gedanke natürlich utopisch. Es wird immer Rassismus (Homophobie, Antisemitismus usw.) geben. Diskriminierung kommt aus dem Lateinischen: discriminare heißt zunächst einmal nichts anderes als trennen oder unterscheiden. Solange es Gesellschaft gibt, wurde und wird immer getrennt und unterschieden (werden). Der Mensch möchte sich ja auch selbst abgrenzen. Das Gefühl von Sicherheit, das man damit anstrebt, ist nachvollziehbar. Auch Xenophobie ist psychologisch gesehen absolut verständlich. Und natürlich muss mir nicht alles gefallen, was ich sehe, höre, erlebe. Aber der kategorische Imperativ — »Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.« — ist doch ein herrlich einfacher moralischer Leitfaden. (Danke, Herr Kant!) Wenn sich nur mehr Menschen an ihn hielten, wäre viel gewonnen. — Themenwechsel: Ich schrieb unlängst über die Philosophie-Sendungen im SRF. Inzwischen bin ich bei Philipp Hübl und Yves Bossart angelangt. Mag nicht zu viel dazu schreiben, ich möchte es Euch nur empfehlen.

Im Bundesplatz-Kino konnte man sich am 11. Mai kostenlos One, two, three von Billy Wilder anschauen. Ich nahm drei Freunde mit. Es war köstlich! Man vergisst manchmal, wie gut manche Filme sind. Im Gespräch kamen wir irgendwie auf Doris Day zu sprechen. Tamara sagte: »Es ist beruhigend zu wissen, dass sie noch da ist.« Zwei Tage später starb Doris Day an einer Lungenentzündung in ihrem Haus in Carmel. Wir waren wie betäubt vor Schreck. Vor einem Monat hatte sie noch bei bester Gesundheit ihren 97. Geburtstag gefeiert. Sie war stets mehr Darstellerin als Schauspielerin. Vermutlich hat man sie deshalb in Hollywood nie so richtig wertgeschätzt, obwohl sie 39 Filme in 20 Jahren drehte und zehn Jahre lang zu den erfolgreichsten Stars im Business gehörte. Die Kritiker nahmen ihre Filme mit oft hämischen Kommentaren auf die Schippe: »She appears to have reached that stage where massive wigs and nutty clothes and acrobatics cannot conceal the fact that she is no longer a boy«, schrieb die »New York Times« 1967 über ihren Auftritt in »Caprice« (Regie: Frank Tashlin). Das Publikum liebte sie. Und tut es noch heute. Ich tue es auch. Wenn ich ihr Gesicht sehe oder ihre Stimme höre, muss ich lächeln. Es kann einem noch so schlecht gehen, wenn man sich Pillow Talk, The Thrill of It All, The Glass Bottom Boat, Lover Come Back oder »Move Over, Darling« (Regie: Michael Gordon) anschaut, geht es einem gut. Und dass das nach über 60 Jahren noch funktioniert, ist ein Verdienst, wie er größer nicht sein könnte! Diese Frau war ein Antidepressivum auf Beinen. Sie war wundervoll und hatte weitaus mehr zu bieten, als man ihr zutraute. Ihre Aufnahme von »Fly Me to the Moon« ist die mit Abstand erotischste und beste Version, die es von dem Song gibt. Sie brachte ihn 1965 auf ihrem Album »Latin for Lovers« heraus, meiner Lieblingsplatte von ihr. Sie selbst sagte einem Journalisten am Anfang ihrer Karriere, dass sie die Menschen glücklich machen möchte. Das ist ihr mehr als gelungen. Gute Reise, Frau Kappelhoff!

Am Dienstag waren wir mit der Schule im Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Schulzendorf. Es war spannend und schön zu sehen, wie gut die Kinder untergebracht sind und wie kompetent und liebevoll man sich ihrer annimmt. Klausuren und Klausur-Ersatzleistungen geben sich die Hand, beinahe täglich wird etwas abgegeben und benotet. Im Augenblick sieht es so aus, als würde ich Klassenbester bleiben. Was das Herbst-Praktikum angeht, bin ich ganz gut in der Spur. Gestern wurde ich in der Kiefholz-Grundschule vorstellig, kommenden Mittwoch bin ich in der Rosa-Parks-Grundschule.
Ein schöner Frühlingstag heute. Strahlend blauer Himmel und endlich auch etwas wärmer. Am Donnerstag regnete es so stark, dass wir nicht mit den Kindern in den Garten konnten, was für uns alle nicht besonders schön war. Das Konzert von Fabrizio Cammarata habe ich nicht besuchen können (kein Geld), dafür höre ich ihn im Hintergrund. Vielleicht kann ich zu James Blake gehen. Der tritt am 9. November in der Verti Music Hall auf. Werde gleich einen längeren Spaziergang mit Chelito machen, der heute endlich mal ausschlafen konnte. Danach ein paar Einkäufe, Wäsche waschen, Bett beziehen, für die anstehenden Klausuren lernen. Wochenende. Ich wünsche Euch genussvolle Momente und schicke herzliche Grüße,

André

Vendredi 17 mai 2019

»One Deep Breath« (Antony Hickling — 2014)
Un article de Guylian Pinchard, Facebook, 17 mai 2019

»Adam et Maël vivait leur amour au grand jour jusqu’à ce moment où Adam fait le terrible choix de mettre fin à sa vie. Maël doit alors gérer cette perte, réapprendre à vivre alors qu’il reste tourmenter par la disparition de son âme-sœur.«

C’est ainsi que nous suivons Maël traversant cette terrible épreuve. Interprété par Manuel Blanc (qui livre une performance d’une rare intensité), Maël tombe alors dans cette spirale infernale du deuil, ne pouvant cesser de se souvenir d’Adam (porté par un très bon Thomas Laroppe), leur relation, leur vie…

Second long-métrage d’Antony Hickling (Little Gay Boy). Co-écrit par André-Marc Schneider (dont la courte apparition reste fort sympathique), nous faisons face ici à un drame en sommes plutôt classique sur le deuil et la gestion de ce dernier, mais c’était sans compter sur le talent indéniable et l’imagination fascinante du réalisateur. Déstructurée, entrecoupée de scènes oniriques propre à ce cinéaste, l’histoire prend alors une toute autre dimension, prenant la direction d’un cinéma expérimental pour nous délivrer une œuvre complètement unique. Rêves et réalité, cauchemars et images symboliques s’enchainent spontanément, inlassablement, constituant le côté fortement dramatique du film. Alors que la pellicule déroule, les scènes d’amour/haine, joie/peine, bonheur/malheur s’entrechoquent violemment, donnant un charme particulier à l’ensemble, additionnant à ça, l’art et le symbolisme (présences allégoriques). La photographie édifiante, accompagnée d’une bande-sonore qui fait mouche, permet à cette œuvre de trouver la justesse parfaite et l’humilité adéquate (tout en réservant son lot de scènes »choc«) pour toucher le spectateur, et les acteurs élèvent encore plus le niveau générale de la bobine.

Au final, un drame »LGBT« efficace, magnifié par une réalisation soignée, travaillée, des acteurs très convaincants et une soundtrack concordante pour un film hautement réussi. Non dénué de défauts, mais face à toutes ces qualités, on sait en faire abstractions.

Comme d’habitude, n’hésitez pas à suivre les travaux de ce réalisateur et pour l’achat du dvd, petit lien en dessous :

One Deep Breath