Der Ertrinkende
Hier unten
nimmst du mir den Atem
nimmst du mir den Atem
Hier unten
fließt das Wasser über meinen Kopf
Ich kann die kleinen Fischlein hören
fließt das Wasser über meinen Kopf
Ich kann die kleinen Fischlein hören
Hier unten
wie sie deinen wundersamen Namen flüstern
wie sie deinen wundersamen Namen flüstern
Hier unten
werden meine Augen zu Seesternen
und dein Kopf ist ein großer, roter Ballon
werden meine Augen zu Seesternen
und dein Kopf ist ein großer, roter Ballon
Hier unten
liegt deine große Pranke schwer auf meiner Brust und
liegt deine große Pranke schwer auf meiner Brust und
Hier unten,
Schatz, zieht sich deine zauberhafte Stimme zurück
Schatz, zieht sich deine zauberhafte Stimme zurück
Und ja, du raubst mir meinen Atem.
Schau dir mein Haar an, wie es weht und weht
Schatz,
Schatz,
Hier unten
habe ich so schönes Haar –
es ist silbern und gefüllt mit silbernen Bläschen
Oh, und
habe ich so schönes Haar –
es ist silbern und gefüllt mit silbernen Bläschen
Oh, und
Hier unten
wird mein Blut eine Wolke sein
wird mein Blut eine Wolke sein
Hier unten
sind meine Träume aus Wasser gemacht
sind meine Träume aus Wasser gemacht
Und ja, Schatz, du raubst mir den Atem.
Hier unten
ist mein schöner Körper aufgeschichtet
auf Steinen
und ich kann nicht atmen
und winzig kleine Fische treten in mich ein
ist mein schöner Körper aufgeschichtet
auf Steinen
und ich kann nicht atmen
und winzig kleine Fische treten in mich ein
Hier unten
werde ich bereit gemacht
werde ich bereit gemacht
Hier unten
werde ich rein sein
und ich erglühe mit der Größe meiner Liebe für dich
werde ich rein sein
und ich erglühe mit der Größe meiner Liebe für dich
André Schneider
(Dieses Gedicht entstand im Mai 1999 in Hildesheim.)