Nonnengeständnisse und Rupert Everett als Friedhofsgärtner
Nunsploitation nennt sich das (Sub-)Genre, das vor allem in den Siebzigern Kasse machte. »Die Nonnen von Clichy« (Regie: Jess Franco) und »Nonnen bis aufs Blut gequält« (Regie: Gianfranco Mingozzi) gelten heute als Klassiker dieser Filmgattung, die leider irgendwann erstarb. — Giulio Berruti drehte 1978 »Geständnis einer Nonne« (oder auch »Suor Omicidi« bzw. »The Killer Nun«) mit Anita Ekberg und Joe Dallesandro. Die Handlung führt uns in ein Sanatorium für Geisteskranke, in dem Frau Ekberg als morphiumsüchtige Nonne gegen schizophrene Anfälle und paranoide Hysterien kämpft. Den ihr anvertrauten Patienten begegnet sie aggressiv. In ihrer Zimmermitbewohnerin Schwester Mathilde (Paola Morra), die Ekberg alsbald auch ihre sexuelle Zuneigung gesteht, findet sie eine Vertrauensperson, die ihr zur Seite steht. Als schließlich eine Serie unheimlicher Morde das Haus in Angst und Schrecken versetzt, reift in dem frisch ans Sanatorium versetzten Joe Dallesandro der Verdacht, dass die manische Nonne, die zunehmend ihren Realitätssinn verliert, für diese Gräueltaten verantwortlich ist…
Regiefossil Walter Bockmayer bezeichnete das Nonnengeständnis als seinen Lieblingsfilm. Ganz großes Kino, sag ich nur, ganz groß! Ich werde ihn mir im Doppelpack mit »Dellamorte Dellamore« (Regie: Michele Soavi) einverleiben. Rupert Everett spielt den Friedhofsgärtner Francesco Dellamorte, der (ich zitiere das DVD-Cover) »zusammen mit seinem Assistenten Gnaghi für Ruhe und Ordnung auf dem Friedhof sorgt. Die Ruhe hat der Friedhof auch bitter nötig, denn es geschehen dort unheimliche Dinge: Innerhalb von sieben Tagen nach der Beerdigung steigen die Toten aus ihren Gräbern, um zu morden. Als Francesco eine von ihm geliebte Frau beerdigt und er diese kurze Zeit später als Zombie erschießen muss, gleitet er in einen fürchterlichen Alptraum hinein…« Wow! Das Ganze wurde mit Preisen überhäuft und gilt als moderner Klassiker.
Übrigens: Wenn man den Grand Canyon bis oben voll laufen lassen wollte, müsste man mit einem durchschnittlichen Eimer ca. 15 Millionen Jahre lang zum Wasserhahn laufen. Ich hatte ja keine Ahnung! Danke, Dieter!
CD des Tages: Virginia Jetzt!: »Land unter«.
Buch des Tages: Dieter Nuhr: »Gibt es intelligentes Leben?«